Die Geschichtsschreibung ist männlich. Der größte Anteil der wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Geschichtsschreibung wurde durch Männer vorgenommen. Das gilt nicht nur für die Chronologien des Mittelalters und der Renaissance, sondern viel schwerwiegender für das 19. Und 20. Jahrhundert. Dem Gesellschaftsbild des deutschen Reiches ab dem 19. Jahrhundert war der männliche Kriegsheld und Kämpfer ein Wunschdenken, das auch die Geschichtsbücher prägte. Die Frau als Kriegerin entsprach nicht dem Leitbild und so trat der Mann als Heroe in den Vordergrund, heroische Frauen wurden bis auf wenige Ausnahmen nicht beachtet. Die Ausbildung eines Mannes als Soldat und Kanonenfutter war preiswert, da durch die Turnbewegung eine gewisse Kraft und Beweglichkeit vorhanden war, und echte Kampfkunst für den einfachen Soldaten nicht nötig war.
Details auf- und zu klappen
Dies prägt bis heute unser Gesellschaftsbild und die Geschichtsbücher und es wird Zeit, damit aufzuräumen. Unser Respekt gehört den Frauen, die mit oder ohne Waffe in der Hand dagegen ankämpften. Die Artikelserie zu Kriegerinnen und Kämpferinnen der Geschichte soll nicht dazu aufrufen, moderne Kriegswaffen zu ergreifen. Sie soll aufrufen, Kampfkunst zu erlernen.
Rohe Kraft wird mit Kunst überwunden. Dies ist ein Kernsatz der historischen Quellen zur Kampfkunst. Kunst bedarf den Willen zur Ausbildung auf der Seite der Lehrer und Lehrerinnen, sowie den Willen etwas zu lernen auf der Seite der Schüler und Schülerinnen. Wir wollen mit den historischen Beispielen hier zeigen, dass Frauen und Kampfkunst zusammen gehören. Wir finden es falsch, dass aktuell fast nur Männer in der Historischen Fechtkunst unterrichten. Das soll sich bei den Neuen Marxbrüdern (trotz des historischen Namens der Bruderschaft) ändern. Wir wären sehr stolz, wenn wir es schaffen würden, Trainerinnen auszubilden, die uns schlussendlich sogar übertreffen werden. Wir haben den Willen zu lehren und suchen diejenigen, die lernen wollen. Wir garantieren, dass wir jede Person unabhängig vom Geschlecht lehren und respektieren werden. Die Frauenbeauftragte des Vereins unterstützt uns auf diesem Weg.

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