Der moderne Mensch geht davon aus, dass er in Punkto Wissenschaften dem mittelalterlichen weit überlegen ist. Doch immer wieder verblüffen uns die alten Handschriften mit ihrem Wissen. Dabei sollte es uns nicht überraschen, dass Jahrtausende von empirischer Forschung zu handfesten Ergebnissen zur Verbesserung unserer Gesundheit geführt haben. Nicht nur effektive Antibiotika, sondern auch hervorragende Anleitungen zur gesunden Lebensführung finden wir in den Handschriften. Wir schauen abseits der berühmten Hildegard von Bingen in unsere Fechtbücher. Dort finden wir die Anleitung Talhoffers aus dem 15. Jahrhundert.
„so sol er altag fruv auff stan vnd hören ain mesz vnd dar nach haym gan vnd sol essen ain schnytten sanct Johans prott vnd sich arbayten zwo stunde In der ler vnd nit vil faists dings essen vnd nach mittag aber zwo stunde vnd vnd zu nacht so er schlaffen wil gan so sol er essen ain rugk schwarcz brot ausz ainem kalten wasser das macht Im guten atem vnd weyt vmb das hercz.“
Details der Anweisung
Als Frühstück wird Johannisbrot gegessen. Dieses Brot ist sättigend, schmeckt süßlich, ist aber frei von Zucker. Im folgenden Training für zwei Stunden wird der Körper somit zur Fettverbrennung angeregt. Die Übungen dienen dem Kampftraining, der Beweglichkeit und Kräftigung. Bis zur Mittagsstunde wird geruht. Das Mittagessen ist ohne Zucker, fettarm und fleischlos (nichts Feistes). Es wird sich vermutlich um Getreidebrei mit Gemüse gehandelt haben. Nach einer Mittagsmesse und einer Ruhephase geht das Training zwei Stunden weiter. Bis zum frühen Abendessen ist Ruhen angesagt. Dann zur Abendmesse gibt es eine Scheibe Roggenbrot und Quellwasser. Um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein, wird die Nachtruhe bald eingeläutet.
In Diskussionen mit modernen Sportmedizinern und Ernährungswissenschaftlern ab es an der 600 Jahre alten Anleitung zur Verbesserung der Gesundheit kaum etwas zu verbessern. Natürlich tauchen Detailfragen zum Training selber auf, die ich nicht beantworten kann, da sich hier die Fechtbücher ausschweigen. Hier muss man Anregungen von der Antike bis in die Moderne aufgreifen und ergänzend arbeiten. Da wir keine vollständige Rekonstruktion anstreben, sondern nur die positiven Anregungen weitergeben möchten, sind ich dahingehend recht frei von den Einschränkungen der experimentellen Archäologie.
Unter diesem Abschnitt werden wir Übungen und Rezepte auf Basis von Handschriften (Mittelalter bis Renaissance) zusammenstellen die entsprechend des obigen Zitates von Hans Talhoffer aus einen Trainingstag im Leben eines jungen Fechters genommen sein könnten.
Gesundes Essen aus dem Mittelalter für die Moderne Zeit

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Mittelalterliche Übungen zu Kraft und Ausdauer

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